Verrückte Welt
Ein 12 Tonnen Katamaran, beladen für eine Weltumsegelung mit sicherlich noch weiteren 2 Tonnen Zuladung, vom Käsehobel bis zur Skiunterwäsche, steht an Land, aufgestützt mit lächerlichen 19 Unterstellungen. Und fährt! dann auch noch in der Werft einen Kilometer vom Kran zu seinem Wartungsplatz.
Im Schneckentempo bewegte sich unsere Hamaka wie gesagt auf ein paar wenigen Stützen, die nach italienischer Methode, auf einem fahrbaren Untersatz montiert sind durch die Cantieri di Olbia. Ein sehr unheimliches Gefühl. Der Arbeiter der diesen Untersatz per Fernsteuerung bedient quasselt die ganze Zeit auf italienisch ohne auf unser Boot zu schauen. Was ist wenn er über eine kleine Unebenheit fährt und das Boot in SCHWINGUNG gerät? Wir gehen hochkonzentriert und stillschweigend hinter dem Megatransport her und versuchen alle Eventualitäten zu prüfen - was natürlich nie geht.
Aber alles ist gut gegangen - seit ein paar Tagen ‘stehen’ wir an Land.
Chrizzly wollte noch unbedingt neue Faltpropeller - wirklich schicke Teile - die natürlich auch die Segeleigenschaften zu hundert Prozent verbessern, sowie ein Echolot - sprich ein Loch in den Rumpf schneiden - und das Unterwasserschiff checken.
Das heißt Leben am Boot aber auf Land, der Blackwater Tank wird zugemacht und auch das geht. Na ja, wenn es nicht seit Tagen regnen würde und wir selbstverständlich einheizen müssen, alleine schon um die Feuchtigkeit aus dem Boot zu bekommen.
Wir versuchen so viel zu erledige wie nur möglich und Abends kuscheln wir uns in unser klammes Bettchen.
Ich dachte immer, wenn man eine Segelboot besitzt - noch dazu so ein schönes - dann ist das Leben nobel und fein!
Ja vielleicht, am Wasser.