Teenager an Board

Wer kennt das nicht, jedenfalls von sich selbst, als wir Teenager waren. Die ganze Nacht Party machen, dann kommt Mama ins Zimmer und wir bekommen die Augen nicht auf, schleppen uns zum Frühstückstisch so gegen 12.00 Uhr und sind den ganzen Tag unbrauchbar.

Unser Kater Fixi kennt das auch.

Vor zwei Tagen nach langer Fahrt mit 10 Stunden Auto und einer Nacht Fähre mit Schlafkabine, in der Fixi frei herumlaufen konnte sind wir frühmorgens in Olbia gelandet. 

In der Marina angekommen, verholten uns die Marineros unsere Hamaka.

Sie lag so weit vom Steg entfernt, dass man nicht einfach mit Baserella - einem kleinen mobilen Steg - von Land das Boot betreten konnten. Fixi und ich warteten bis die Männer das Boot langsam näher an Land zogen.

Da wir das letzte Boot im Hafen sind, alle andern sind schon eingewintert, ließ ich Fixi schon am Steg aus seinem Rucksack. Neugierig begutachtete er das Geschehen, wie das Schlauchboot des Marineros sich zwischen der Hamaka und den Steg stellte. Das war seine Gelegenheit, schwup ein Sprung auf das fremde Schlauchboot und ein weiterer Sprung und er war als erster von uns an Board.

Unglaublich! Schaute uns nun vom Wasser aus zu wie denn so das Treiben weitergeht. Hiermit sind für alle Ewigkeit meine Zweifel verflogen, ich würde den Kater vergenußwurzeln mit auf Weltreise zu kommen.

ES IST EINDEUTIG SEIN BOOT. 

In der ersten Nacht verließ er das Boot nicht, aber heute Nacht war es dann soweit, mit GPS ausgerüstet - wir sehen immer seinen Aktivitäten auf dem Handy - erkundetet er die ganze Nacht das wunderschöne Hafengelände und machte sich einen sardischen Abend.

Gegen 6 Uhr morgens, lt. GPS kam er aufs Boot zurück und heute morgen stand er nicht da um nach seinem Futter zu miauzen, er war total erschöpft, lag im Bett von Lion und konnte nicht mal die Augen aufbekommen - MEIN TEENAGER.

Ursula Jäger