Meine zwei liebsten Tätigkeiten

Ihr wollt sicher wissen wie unsere maritime Ghoststory geendet ist. Ja, wir haben das ganze Boot eingenebelt - die Nachbarn am Steg haben schon gedacht es brennt bei uns.
Das Ergebnis? … Wir müssen das sicherlich noch öfters machen, beim ersten Mal können nicht gleich alle negativen Energien verschwinden und unser Freund der Klabautermann ist sicher nicht gegangen, dazu geht einfach zu viel schief :-)

Meine zwei liebsten Tätigkeiten!

Als wir die Idee zu dieser Reise und diesem Leben hatten, habe ich mir immer vorgestellt in Koh Phi Phi auf den James Bond Felsen zu klettern. Trotzdem ich in der Früh oft nicht ohne Kreuzweh und steifen Gelenken aus dem Bett komme und mir meistens irgendein Knochen weh tut - ab dem Moment an dem ich ein Kletterseil umgebunden habe, kann ich Bewegungen machen wie eine „junge“ Gazelle.
Klettern ist seit 25 Jahren meine Leidenschaft. Ich begann damit als es so etwas wie eine Indoorkletterhalle noch gar nicht gab. Das ist so und so wirklich nur in der äußerten Not eine Alternative zum echten Felsen. Interessant sind kurze Ruten bis 15-20 m in denen die Sicherungshacken eingebohrt sind - klassisches Sportklettern.
Mittlerweile gibt es Apps die die Klettergebiete auf der ganzen Welt zeigen - eine echte Bereicherung. Wir haben auch schon in Brasilien einen Anlauf zu einem Kletterfelsen gemacht, indem wir mit dem Rad und Seil am Buckel 20 km ins Landesinnere gefahren sind. Mit dem traurigen Ergebnis, am Fuße eines kleinen dicht bewachsenen Hügels zu stehen. Ein undurchdringlicher Dschungel! Es war kein Weg zum Felsen zu finden.
Hier in Uruguay hatten wir mehr Glück. Wir haben sogar die Traumdestination für Kletterer gefunden. 3 Minuten Zugangsweg zum Felsen, Kalkstein, direkt am Strand, Südlage und für den Anfang - nach vielen Monaten ohne Klettern - absolut bewältigbar. Las Grutas in Punta Ballena. Es war herrlich und wir werden nächste Woche noch einmal hinfahren. 

Meine zweite liebste Tätigkeit , natürlich nähen- oder doch nicht? Ich würde sagen Stoffe kaufen um sie dann zu vernähen :-)

Genauso war es, Stoff kaufen ihn Montevideo ist einerseits leicht, da wie in vielen Städten die Stoffgeschäfte sich auf einen kleinen Bereich an Strassen beschränken, aber das Problem ist, es gibt ganz, ganz wenig spannende Auswahl. In einem Geschäft bin ich dann doch fündig geworden und habe total hübschen beigen Wuschel-Wollfellstoff gekauft und ein tolles blau-schwarzes Wollgewebe.

Ja hier ist Winter!! und er wird auch bei Euch wieder kommen, ganz bestimmt und vielleicht, habe ich bis dahin ein paar warme Ponchos für euch fertig.
Gesagt getan, voller Freude machte ich mich ans Werk, der erste Zuschnitt in des Wuschel-Wollding und die Katastrophe war absehbar!! 
Ich hatte in meinem Leben noch nie soviel Wuschel an mir, am Boden, am Tisch. Ihr könnt es Euch nicht vorstellen!! Ich bin ausgezuckt - alles voll mit ziemlich haftenden, elektrostatischen  Wuschelfäden.

Tapfer versuchte ich den Stoff zu vernähen, aber die Wuschelfäden machten mich richtig fertig. Ich habe einen Poncho zusammengebracht, und ein weiterer hatte einen Wuschelbesatzt bekommen. Zu mehr haben es meine Nerven nicht geschafft. Jetzt brauch ich eine lange Pause, um diesen verrückten Stoff wieder anzugreifen.

Ursula Jäger1 Comment