alle Wochenenden wieder

Es ist schon witzig, wenn man sagen kann „ unser Lieblingsstrand“.

Ja, den haben wir eindeutig gefunden! Er ist auf der Insel „Chapera“ auf dem Archipel „Las Perlas“ immer noch in Panama. Für Insider - ich nenne den Strand auch „Affenschauckelstrand“ - da auf einem Baum mit riesigen Dornen, den von mir bezeichneten „Drachenbaum“ ein Autoreifen als Schaukel aufgehängt ist. Meist aber nenne ich den Strand jedoch fälschlicher Weise „Mogo Mogo“. So heißt allerdings die Insel gegenüber - aber dieser Name gefällt mir einfach am Besten.

Also auf diesem Strand hängen wir schon wieder seit Wochen vor Anker. Der Strand hat einen herrlichen weichen Sand und ist umgeben von undurchdringbarem Urwald. Man sieht die Spuren von kleinen Leguanen im Sand und wenn man auf Entdeckungstour gehen will, findet man unweit auf der Westseite noch einen weiteren Strand. Im Osten schützt eine schroffe Felswand mit einem Riff und einem ebenen Plateau - das bei Flut überschwemmt ist - die Bucht. Und das absolut großartigste an diesem Platz. Hier ist das schönste, türkise und kristallklare Wasser - etwas, was man auf Las Perlas leider nicht immer vorfindet. Mit jeder Flut werden die Wälder und Flüsse ausgeschwemmt und Unmengen an Grünzeug, aber auch Plastikmüll landen im Meere.

Hier auf „Mogo Mogo“ ist es hingegen herrlich. Und ein weiteres Plus, wir haben Handyempfang uns somit Internet. Eine nicht unwesentliche Verbesserung der Lebensqualität.

Wir verbringen unsere Tage mit Schnorcheln, sprich Essen beschaffen und quasi nichts tun, einer mir sehr befremdlichen Tätigkeit.

Letzte Woche haben wir beschlossen unser Antifouling zu refitten. Nach 4 Anläufen auf dem echten Mogo Mogo Strand - eine Wurfweite entfern - schafften wir es, unser Boot richtig auf Land zu setzen und das Unterwasserschiff zuerst von den Muscheln zu befreien bzw. zu putzen und dann mit 2 Anstrichen neu zu streichen. Es ist eine Challenge das Boot mit der Flut so an den Strand zu fahren, dass es mit beiden Kielen über den vorbereiteten Unterstellungen exakt zum Liegen kommt bzw. mit der Ebbe dann eben auch so zum Stehen, dass es nicht im Sand einsinkt - die Hamaka bringt immerhin 13 Tonnen auf die Waage.

Nebstbei habe ich die letzten Tage noch einen massgeschneiderten Sonnenschutz für unser Dinghi genäht. Genauer gesagt, sind nur die runden Schläuche, 3 mal gebogen! UFF! mit einem passgenauen Überwurf versehen.

Außerdem haben wir aus dem alten zerrissenen Spinnaker einen 16,5m langen Schlauch zugeschnitten und genäht, der nun als „Spitrompete“ - so nennt man das Teil - verwendet wird. In diesem Sack wird das leichte Vorsegel am Mast hochgezogen und dann wird der Sack mit einem speziellen Schnürlsystem am Segel selbst hochgezogen und das Segel kann sich öffnen. Dieses Ding ist besonders fein um das Segel wieder zu bergen, man zieht einfach die „Spitrompete“ wieder hinunter und das riesen Vorsegel verschwindet darin. Ein echt cooles System. Naja, aber 16,5 Meter mehrmals ohne Verwinden und Verdrehen zu nähen war auch nicht gerade einfach.

Ja, uns so vergingen die letzten 4 Wochen und jetzt sind alle unsere frischen Vorräte aufgebraucht und wir müssen nach Panama City fahren um nach zu bunkern.

Unter der Woche sind wir auf unserem Strand meist alleine, hin und wieder verirrt sich eine Fischer und will uns Fisch oder Langusten verkaufen, oder auch ein, zwei Badegäste von der Nachbarinsel liegenden Hotels, aber am Freitag beginnt es meistens schon turbulent zu werden. Die„reichen Panamesen“ lieben es mit dicken fetten Motoryachten und Hochseefischerbooten - oft auch gecharterten Booten - für einen Tag aus Panama an ‘unseren’ Strand zu fahren. An guten Tagen, stehen hier 20 Motoryachten, alle mit Dinghi, Jetski und sonstigem Spielzeug ausgerüstet und natürlich haben fast alle Personal auf ihren Yachten. Und unter 3 Personen die das Boot versorgen und die „Herrschaften” betreuen geht in diesem Land gar nichts. An manchen Tagen übertreffen sie sich mit lauter Musik und Feiergesang. Es stimmt, die Panamaerin könne wahrscheinlich wirklich am Besten feiern. Und einmal ist sogar ein Wasserflugzeug gelandet und hat sich durch die Boote gezwängt.

Irre, und das auf unsern Strand an dem du morgens den Rochen zuschauen kannst. Zum Glück ist am Sonntag Abend der ganze Zinnober wieder vorbei und man hat wieder seine herrliche Ruhe am “Mogo Mogo”.

Ursula Jäger2 Comments