mit den Walen

Über 2000 Seemeilen sind wir im Stück gesegelt!
3 Wochen ständig mit Wind von hinten und dem grossen, bunten Genaker unterwegs. 3 Wochen schlafen in Schichten und 2 mal am Tag Essen vorbereiten für die hungrige Meute.

Wir sind nun am obersten Eck von Peru, über 600 Seemeilen vom Land entfernt und haben 1 Fischerboot in dieser Zeit gesehen. Also man kann sagen wir sind in einem Nichts aus Wasser und Himmel und Himmel und Wasser. Hin und wieder fliegen Fische an uns vorbei oder es setzt sich eine alte Möwe, entgegen dem Wohlwollen des Captains, auf ihrer Reise auf die Saling.

Und dann schlief der Wind ein und wir standen in einer richtig, schönen ausgewachsenen Flaute. Zeit um in 4000 Meter tiefen, strahlend blauem Meer schwimmen zu gehen und sich endlich auszuschlafen. Und natürlich um ein bisserl Party zu machen und einen Gin Tonic in Ruhe bei Sonnenuntergang zu trinken. Genau das machten wir, wie die kleinen Kinder hupften die Jungs am Deck und freuten sich des Alkohols, dann wurde es dunkel und die Musik wurde etwas leiser.

plötzlich, hörte ich ein Geräusch vom Wasser herkommen. Ich habe es noch nie in Natura gehört, aber in so vielen Filmen, darum wusste ich sofort! Wale! Auf unserer gesamten Reise haben wir noch keine gesehen. Es waren wahrscheinlich 3 grosse Waale die ca. 10 Meter vom Heck entfernt im Wasser bließen. Die Fontäne ragten 1,5 Meter hoch in die Luft.
Es muss einfach so sein, sie sind gekommen, aus der Unendlichkeit dieses Meeres um zu schauen, woher denn diese Musik kommt und was denn hier los ist. Friedlich blasend blieben sie 1,2 Minuten im Dunkeln der Nacht und dann verschwanden sie wieder in die Tiefe.

Ich schaute in die Stille der Nacht, mit einem Sternenhimmel der unbeschreiblich war und mir wurde klar, wie sich dieses Welt zusammenfügte. In diesem Augenblick waren wir ein akzeptierter Teil dieses Gefüges, auf unserer schwimmenden Nussschale.

(Fotocredits: picture alliance/All Canada Photos)

Ursula Jäger3 Comments