Hmm

Was will ich euch berichten …

Oft ist diese Reise eine Herausforderung, die man sich in der bekannten Lebenssituation an Land gar nicht vorstellen kann. Wir segeln jetzt seit 3 Monaten von Französich Polynesien nach Tonga und eben gerade in Fiji. Ein Traumstrand und ein Traumriff geben sich die Hand. Neue Menschentypen sind zu erkennen zwischen Tonga und Fiji soziale Unterscheide und kulturelle, religiöse Verschiedenheiten.

Tonga ist meinem Eindruck nach, sehr, sehr arm und sehr christlich religiös und ihrem König devot und verbunden, obwohl dieser König alles andere als gut und hilfreich für seine Bevölkerung ist. Wir haben Essensausgaben für die armen Menschen in der Hauptstadt gesehen und teilweise miserable Behausungen in Hütten. Verschärft ist diese Situation noch durch die Nachwehen des Vulkanausbruches des „Hunga Tonga“ 2022, dessen Verwüstung durch die Tsunamiwelle immer noch zu sehen ist.

Und entgegen diesen Bildern haben wir in Tonga eines der traumhaft schönsten Korallenriff mit einzigartigen Weichkorallen gesehen, Salzwasserhöhlen und Traumstrände.

Zu Ehren des Königgeburtstages wurde ein farbenfroher Umzug veranstaltet und alle Menschen lachen und sind Fremden gegenüber sehr freundlich, auch wenn du der einzige Weisshäutige bist. Aber unsere Zeit in Tonga war leider sehr begrenzt, da wir Anfang Juli eine Freundin in Fiji erwarten, die bei uns Urlaub macht.

Die Zeit reichte für Tonga, wir haben nur einen einzigen Blödsinn in dieser ganzen Reiseplanung gemacht. Der Mann dieser Freundin wollte mit uns mitkommen um segeln zu lernen und sich natürlich auch eine Ausszeit zu nehmen.

Heute sind es 3 Monat gemeinsam auf engem Raum eines Segelbootes, 24 Stunden am Tag nonstop zusammen. Eine Weltumseglerfreundin sagte zu mir, „das ist wie einen zweiten Ehemann zu haben ohne der Vorteile eines “Ehemannes“, welche immer sie damit auch gemeint hat . Meine Nerven liegen jedenfalls blank. 3 Monate sind einfach zu lang um mit einem Fremden in dieser Enge zu leben. Warum wir so etwas machen, ja das wissen wir leider selber nicht. Aber wir haben immer wieder Phasen, da sind wir sehr einsam unterwegs, lernen wenig Menschen kennen und vermissen Sozialkontakte. Des Geldes wegen ist es jedenfalls auch nicht. Vielleicht können wir einfach nur nicht „Nein“ sagen.

Jedenfalls haben wir in 3 Tagen einen Crewwechsel, ein Argentinischer Freund wollte auch mitkommen diesmal bis Indonesien und wir haben das vor Monaten ausgemacht. Naja, das wären dann mind. 6 Monate mit einem fremden Mann an Board. Ich muss verrückt sein. Früher hatte ich Angst mit Chrizzly alleine zu seglen, aber mittlerweile sind wir so eine eingespieltes Team und meine Angst ist verflogen, dass es nicht mehr notwendig ist jemanden mitzunehmen.

Ich verspreche mir hiermit, das ist das letzte Mal, dass wir jemanden so lange mitnehmen. Ich kann jetzt „Nein“ sagen.

Ursula JägerKommentieren